Zähne sind das härteste Material des menschlichen Körpers. Sie sind widerstandsfähig gegen hohe Belastungen und vielen chemischen Einflüssen. Wenn beim Zahnarzt gebohrt werden muss, werden Diamantschleifer in hoher Drehzahl verwendet.
Trotzdem verschleißen die Zähne vieler Patient:innen. Welche Ursachen das hat und was Sie dagegen tun können, lesen Sie in unserem heutigen Blogeintrag.
Mechanischer Abrieb durch Kauen und Knirschen: Attrition
Eine häufige Ursache für Zahnverschleiß ist der Abrieb beim Knirschen und Kauen. Die Zähne werden beim Knirschen gegeneinander gerieben und schleifen dadurch ab. Sichtbar ist dieses Phänomen häufig am Eckzahn, der eigentlich eine spitze Schneidekante hat. Bei sogenannten „Knirschern“ ist die Spitze so abgerieben, dass der Zahn vom Aussehen eher den Frontzähnen ähnelt. Noch mehr Abrieb kann entstehen, wenn die gegenüberliegenden Zähne mit Zahnersatz aus Keramik versehen wurden. Da Keramik härter als das Zahnbein ist, werden beim Knirschen vor allem die natürlichen Zähne abgetragen. Patient:innen, die mit den Zähnen knirschen, sollten daher über Zahnersatz aus einem weicheren Material nachdenken. Im Seitenzahnbereich kommen hierfür Gold oder andere Edelmetalllegierungen infrage.
Chemischer Abrieb: Erosion
Zu Erosionen kann es kommen, wenn die Zahnhartsubstanz immer wieder starken Säuren ausgesetzt ist. Dies ist zum Beispiel beim regelmäßigen Konsum von Fruchtsäften oder starkem Alkohol der Fall. Auch Bulimiepatient:innen können von Erosion betroffen sein. Die Behandlung besteht aus der Beseitigung der Ursache und Füllungstherapie. Bei schweren Formen müssen die Zähne mit Kronen versorgt werden.
Keilförmige Defekte
Eine Sonderform des Zahnverschließ‘ stellen keilförmige Defekte dar. Sie treten vor allem im Bereich des Zahnhalses von Eckzähnen und kleinen Backenzähnen auf. Ursachen können eine falsche Putztechnik oder zu harte Zahnputzborsten sein. Eine andere Ursache ist, dass die Zähne beim Knirschen einer starken Biegebelastung ausgesetzt sind. Da die Zahnhartsubstanz diesen Belastungen nicht standhält, wird sie im Bereich des Zahnhalses abgesprengt. Keilförmige Defekte können zu Empfindlichkeit der Zähne führen und sollten mit Füllungen behandelt werden.
Mechanischer Abrieb durch Fremdkörper: Demastikation
Von Demastikation spricht man, wenn sehr harte Nahrung oder Schleifmittel die Zähne verschleißen. Diese Art des Zahnverschleiß‘ kommt in Industrieländern extrem selten vor. Die Zähne werden durch Schmutz, Sand oder Erde in der Nahrung abgerieben. Untersuchungen konnten belegen, dass unsere Vorfahren von starker Demastikation betroffen waren. Obwohl die Zähne beschädigt wurden, hatten die Schleifkörper in der Nahrung wohl auch einen reinigenden Effekt.
Folgen von Zahnverschleiß
Zähne, die von Abrasion etc. betroffen sind, können empfindlicher gegen Temperaturschwankungen werden. Auch wird die Schmelzschicht dünner, was die Zähne anfälliger für Karies machen kann. Bei starkem Abrieb der Zähne kommt es außerdem zu einem Höhenverlust der Zähne. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer. Diese sogenannte Bisssenkung kann einen schädigenden Effekt auf die Kiefergelenke haben. Außerdem wirkt sich ein abgesenkter Biss ästhetisch negativ auf das Erscheinungsbild aus, da sich der Abstand zwischen Kinn und Nasenspitze verringert. Hierdurch erscheinen die Betroffenen älter.
Zahnverschleiß effektiv verhindern
Um den Zahnverschleiß effektiv zu verhindern, sollten die Zähne mit einer mittelharten bis weichen Zahnbürste ohne viel Druck gereinigt werden. Nach Säurekonsum (Saft) die Zähne nicht putzen, sondern den Mund mit Wasser spülen. Wenn Sie knirschen, ist die Anfertigung einer Knirscherschiene angezeigt. Sprechen Sie uns hierfür gerne an.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen einige Tipps rund um das Thema Zahnverschleiß geben. Wenn Sie sich eine Behandlung von abgeschliffenen Zähnen oder abgesenktem Biss wünschen, vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin. Das Team des Berlin Smile Zahnzentrums freut sich auf Sie