Viel frisches Obst zu essen ist gesund, doch für die Zähne kann ein Zuviel auch schädlich sein. Der Grund dafür sind die enthaltenen Säuren.
Was Sie rund um das Thema Säure und Zahngesundheit wissen müssen und was es zu beachten gibt, haben wir in unserem Blogeintrag zusammengefasst.
Was genau passiert mit Säure im Mund?
Säure greift die Zahnoberfläche an und löst sie auf. Der Zahnschmelz besteht zum größten Teil aus Hydroxylapatit. Geraten Säuren in die Nähe der Zahnoberfläche, werden durch den niedrigen pH-Wert Phosphat- und Hydroxylionen aus dem Zahn herausgelöst, später auch Kalzium. Das Ausmaß des Schadens hängt von der Stärke der Säure, der Länge der Einwirkung und davon ab, ob der Zahn sich in der Remineralisation von dem Säureeingriff erholen kann.
Erosion: Säureschäden auf den Zähnen
Erosionen bezeichnet man Schäden an den Zähnen, die direkt von Säure ausgelöst wurden und nicht durch das Mitwirken von Bakterien. Zahnerosionen haben meistens ein charakteristisches Erscheinungsbild, der Zahn sieht ausgewaschen aus und das dunklere Dentin schimmert durch. Erosionen entstehen typischerweise auf glatten Zahnflächen und nicht in Nischen oder Zwischenräumen. Der Zahn wird geschwächt, weil die schützende Schmelzschicht durch die Säure zerstört wird. Empfindlichkeit auf Temperatur und Schmerzen können die Folge sein. Erosionen entstehen meist durch eine anhaltende Einwirkung von starken Säuren. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der/die Betroffene sehr häufig Fruchtsäfte oder Erfrischungsgetränke trinkt. Auch Alkoholiker:innen haben ein erhöhtes Risiko für Erosionen, weil Alkohol eine starke Säure ist. Und auch Magensäure kann Erosionen hervorrufen: Bulemiepatient:innen haben sie typischerweise auf der Innenseite der Zähne.
Karies: Die Säure ist schuld
Die Kariesbakterien im Mund greifen nicht direkt den Zahnschmelz an. Auch der Zucker ist nicht direkt schädlich für die Zähne. Werden aber Zucker und Kohlenhydrate von den Bakterien im Mund verstoffwechselt, entstehen Säuren, die den Zahnschmelz auflösen. So entsteht Karies. Die häufigste Kariesstelle liegt im Zahnzwischenraum, weil sich dort viele Bakterien und Essensreste ansammeln. Ist die Kariesstelle noch sehr klein, kann durch intensive Fluoridierung der Zahn remineralisiert werden und die Karies wird gestoppt. Erst wenn das Loch schon die Grenze zwischen Schmelz und Dentin erreicht hat, kann der Schaden nur noch durch eine Füllung behandelt werden.
Säureschäden: Prophylaxe und Therapie
Um Säureschäden zu vermeiden, sollten saure Lebensmittel nur in Maßen gegessen werden. Statt Erfrischungsgetränke lieber eine kalte Buttermilch oder Kefir trinken, das enthaltene Kalzium stärkt die Zähne und neutralisiert Säuren im Mund. Obst sollte am besten gekaut und nicht als Saft getrunken werden, da durch das Kauen der Speichelfluss angeregt wird. Speichel hilft, die Säuren im Mund zu neutralisieren und die Zähne zu reinigen. Nach dem Essen kann der Mund kräftig mit Wasser ausgespült werden und nach zirka 30 Minuten können die Zähne geputzt werden. Wer sich häufig übergeben muss (Schwangere) oder an Magensaft-Reflux leidet, sollte die Säuren durch das Trinken von Wasser oder Molkereiprodukten neutralisieren. Auch Zahnpflegekaugummis (zuckerfrei) können helfen, weil sie den Speichelfluss anregen. Nach dem Erbrechen unbedingt dem Verlangen widerstehen, direkt die Zähne zu putzen: Da der Schmelz von der Säure aufgeweicht ist, verschlimmert das Schrubben mit der Zahnbürste noch den Effekt. Sind die Zähne einmal von der Säure beschädigt, können die Defekte mit Füllungen behandelt werden. Bei Empfindlichkeit helfen eine intensive Fluoridierung und Prophylaxemaßnahmen. Erst bei schwerwiegenden Säuredefekten kann es nötig sein, die Zähne mit Kronen zu versorgen und so vor weiteren Schäden zu schützen.
Wir hoffen, die wichtigsten Punkte zum Thema Säure und Zähne geklärt zu haben. Haben Sie noch mehr Fragen zu einer zahngesunden Ernährung? In unserer Praxis Berlin Smile in Mitte beraten wir Sie gerne und geben Ihnen weitere Zahnpflege-Tipps. Vereinbaren Sie unkompliziert online einen Termin.
